Tourismus und Nachhaltigkeit im Ahrtal - wie schaffen wir den Neustart?

Der Tourismus ist das wirtschaftliche Herzstück des Ahrtals und damit zentrales Element des Aufbaus nach der Flutkatastrophe.

Schwerpunkte unserer Berichterstattung aus dem Klimabüro in Bad Neuenahr-Ahrweiler sind die Bereiche Tourismus und Aufbau. Klar wurde uns im FOCUS online Earth-Team in den vergangenen Monaten: Das Ahrtal hat zwei Gesichter. Hotels sind wieder ausgebucht, neue gastronomische Angebote entstehen. Das Ahrtal will die nachhaltige und innovative Natur- und Weinregion in Deutschland werden. Nicht nur für Wein- und Naturgenießer*innen ab 50 Jahren, sondern auch für Entschleuniger*innen ab 30.

Gleichzeitig fragen sich die Menschen im Ahrtal, warum Tourist*innen angesichts zerstörter Straßen und fehlender Radwege wieder zu ihnen kommen sollen. Sie hätten ihnen doch „gar nichts zu bieten“, sagen viele Bewohner*innen und Gastronomen in Gesprächen mit uns. Im beeindruckenden „Nachhaltigen Tourismuskonzept 2025“ versprechen spektakuläre Projekte wie eine Hängebrücke, ein Skywalk, ein Flutmuseum oder ein Forschungszentrum eine glänzende Zukunft für das größte zusammenhängende Rotweinanbaugebiet Deutschlands. Nach drei Jahren ist indes noch nicht einmal der Wiederaufbau der Ahr-Therme geklärt. „Die Leute leisten hier ungeheuer viel, aber die Hotel-Ruinen in Mayschoß oder in Altenahr stehen nach wie vor wie Mahnmale an der Straße“, sagt der Leiter des Klimabüros, Frank Gerstenberg.

Warum das so ist, vor welchen Herausforderungen Politiker*innen, Hoteliers, Winzer, vor allem aber die Bewohner*innen des Ahrtals stehen, das wollen wir mit Ihnen besprechen. Wir freuen uns, wenn Sie am 19. April an der Ahrstraße 8 in Bad Neuenahr-Ahrweiler unser Gast sind.